Die evangelisch-lutherische Himmelfahrtkirche, die 1907 auf dem Skopusberg auf dem Gelände der Auguste-Viktoria-Stiftung errichtet wurde, ist mit seinem 65 Meter hohen Glockenturm, der aus allen Richtungen meilenweit zu sehen ist, immer noch eines der eindruckvollsten Bauwerke der Stadt. Die Auguste-Viktoria-Stiftung wurde vom deutschen Kaiser Wilhelm II.gegründet und nach dessen Frau benannt.
Die Stiftung diente anfangs als Gasthaus für deutsche Pilger, erfüllte jedoch im Laufe der Zeit viele verschiedene Zwecke. Winston Churchill, damals Britischer Kolonialminister, nutzte das Gelände nach dem 1. Weltkrieg während der Beratungen zur Zukunft des Ostjordanlandes als sein Büro; in den 20er Jahren war es der offizielle Sitz des britischen Hochkommissars; und in den 30er Jahren erhielt es mit großem Nachdruck seine deutsche Identität zurück und diente als Hauptversammlungsort für den Jerusalemer Verband der Nationalsozialistischen Partei (ja, diesen gab es tatsächlich und der Vorsitzende war Ludwig Buchhalter, ein Bewohner des deutschen Kolonieviertels).
Heute umfasst das Auguste-Viktoria-Gelände zusätzlich zur Kirche ein Fachkrankenhaus mit 161 Betten und in Gasthaus für lutheranische ehrenamtliche Helfer und Gäste. Das Gebäude ist mit seiner einzigartigen Architektur immer noch sehr beeindruckend – ein Besuch lohnt sich also auch für Gesunde.