Laut dem Neuen Testament in Lukas 19 war Jesus auf dem Weg nach Jerusalem, als er plötzlich – überwältigt von der Schönheit des Zweiten Tempels – wegen der bevorstehenden Zerstörung und des Exils der Juden weinte. Der Ort, an dem Christus weinte, wurde zuerst zur Zeit der Kreuzzüge markiert und schließlich wurde an der Stelle auf dem Olivenberg gegenüber des Tempelbergs eine Kapelle errichtet. Heute steht an der Stelle die Kirche Dominus Flevit, was wörtlich übersetzt „Der Herr weinte“ oder „Das Weinen des Herren“ bedeutet.
Die Kirche, die in der Form einer Träne gebaut wurde, wurde 1955 vollendet, so dass sie eine der neuesten Kirchen der Stadt ist. Sie wurde auf eine Reihe uralter Ruinen errichtet. deren älteste Ruine ein Grab aus der späten Bronzezeit ist. Mosaike aus einem Klosters des 5. Jahrhunderts wurden ebenfalls in die Kirche integriert. Die Besucher können vom Westfenster von Dominus Flevit eine wunderbare Aussicht auf den Tempelberg genießen – vermutlich die gleiche Aussicht, die Christus zu Tränen rührte.